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Geduld in Fürstenfeldbruck

Am 21. Februar 2009 lud der BC Piccolo zum Mannschaftsvergleich nach Fürstenfeldbruck ein. Natürlich war auch der TSV Stein mit von der Partie. Fünf Athleten hatten den langen Weg angetreten. Doch leider wurden Freskim Povataj und Anja Kreuzer zum bloßen Zusehen gezwungen: Für sie fanden sich keine passenden Gegner.

Boxer sind geduldig, Boxer müssen geduldig sein. Das zeigte sich an diesem Samstag im fernen Oberbayern besonders deutlich.

Nachdem das Aushandeln der ersten fünfzehn Kämpfe – die restlichen 22 dieses Tages sollten erst später feststehen – musste sich zunächst Marten Arsumanjan in Geduld üben. Im Kampf Nummer dreizehn konnte er dann endlich gegen Roman Hardok aus Augsburg in den Ring treten. Kontrolliert und ruhig boxte er sich zunächst warm. Er konnte gut austeilen und dank einer schönen Serie, setzte er seinen Gegner so unter Druck, dass er angezählt werden musste. Marten machte auch in der zweiten Runde souverän weiter. Geduldig wartete Marten auf die Lücke in der Deckung vom Roman Hardok. Mit flexiblen Beinen, kontrollierten Aktionen, harten Körpertreffern und schönen linken Haken zeigte Marten, was in ihm steckt und auch in dieser Runde musste der Gegner angezählt werde. In der letzten Runde allerdings ließ unser Marten leider etwas nach. Die Deckung zu weit unten, den Rücken immer im Seil, bot er seinem Gegner einfach eine gute Zielscheibe und musste selbst einige Treffer einstecken. Dennoch, nicht zuletzt wegen der ersten beiden Runde, die er klar für sich entschieden hatte, ging Marten Arsumanjan als Sieger aus diesem Wettstreit hervor.

Und wieder war Geduld angesagt. Im achtzehnten Kampf dieses Tages stellte sich dann der Steiner Sascha Arsumanjan dem Ingolstädter Granit Bylygbashi. Clever tastete Sascha mit seiner Führhand, um dann – zack – die Schlaghand ganz gezielt einzusetzen. So bescherte er seinem Gegner einige Kopftreffer. Doch auch den Körper des Ingolstädter nahm Sascha ins Visier und traf deutlich. Auch in der zweiten und dritten Runde zeigte Sascha mit langen Schlagserien, dass er boxen kann. Gerade deswegen ärgerten die Schwinger und die teilweise schwache Deckung. Dennoch, die Leberhaken raubten Granit den Atem und die Treffer ins Gesicht ließen das Blut nur so aus der Nase sprudeln. Doch hielt der Ingolstädter gut dagegen. Sascha allerdings konnte souverän den Sieg nach Punkten nach Hause holen.

Die größte Geduld zeigte an diesem Tag Markus Dreißig. Kampf Nummer 26, zugleich der allererste Kampf des jungen Steiner Boxer, verlangten ihm wirklich jede Menge Geduld ab. Und dann wurde der Start auch noch verzögert. Der Gegner, Andreas May vom BC Piccolo, trug ein Kinnbärtchen, das erst sorgfältig gestutzt werden musste. Endlich konnte der Kampf dann beginnen. Dabei zeigte Markus zu Beginn eine schöne und stabile Deckung. Es war schön anzusehen, wie sich der Steiner aktiv aus der Ecke löste, nachsetzte und bei seinem Gegner gute Körpertreffer landen konnte. Im schulbuchartigen 1-2-Rhythmus zeigte sich unser Markus tapfer. In Runde zwei ließ er die Zuschauer aber kurz den Atem anhalten, als er nach einem Treffer kurz zu Boden ging. Es lag an der Deckung, die er nach einem Schlag nicht schnell genug wieder aufbaute. Aber Markus zeigte Kampfgeist, stand sofort wieder und boxte weiter. Kontrolliert bemühte er sich, die Verunsicherung nicht Oberhand gewinnen zu lassen. Blut verschmiert, was weniger an harten Treffern durch den Gegner, sondern einfach nur an der empfindlichen Nase von Markus, konnte er auch in der dritten Runde einige schöne Kombinationen zeigen. Dass der Kampf zu Gunsten des Fürstenfeldbruckers gewertet wurde, mag an dem Niederschlag gelegen haben. Denn im Grunde war der Kampf sehr ausgeglichen und hätte auch gut und gerne unentschieden ausgehen können. Unser Markus hat auf jeden Fall in seinem ersten Kampf gezeigt, was in ihm steckt und wenn er die Anregungen seiner Trainer umsetzen wird, kann aus ihm noch ein erfolgreicher Boxer werden.

Insgesamt ist der TSV Stein natürlich mit all seinen Athleten super zufrieden.